Ambulante Eingriffe
Muttermale
Oder umgangssprachlich Leberfleck ist die Bezeichnung für gutartige Wucherungen von pigmentbildenden Zellen der Haut.
Das Muttermal ist der Überbegriff für alle Arten von gutartigen Wucherungen der Haut ohne Einschränkung der betroffenen Zellart. Es kann aus roten Blutgefäßzellen, gelben Talgdrüsenzellen oder anderen Zellen aufgebaut sein und muss nicht immer braun gefärbt sein.
Die Entfernung eines Muttermals hat in erster Linie kosmetische Gründe.
Basaliome
Basilome (Basalzellenkrebs) sind eine bösartige Krebserkrankung der Haut. Sie treten vor allem an der Sonne ausgesetzten Gesichtsregionen wie z.B. Stirn, Nase oder Ohren auf. Das Basalzellkarzinom kann wie ein bösartiger Tumor das umliegende Gewebe schädigen und sogar Knochen befallen. Basilome bilden aber nur extrem selten Metastasen.
Sie treten vor allem bei Personen zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr auf. Ursachen sind andauernde Belastung der Haut durch UV-Strahlen, genetische Veranlagung und Umweltfaktoren. Eine helle Haut ist ein wichtiger Risikofaktor.
Basaliome wachsen sehr langsam über einige Jahre. Zu Beginn entsteht meist ein kleiner, harter Knoten oder eine Verhärtung. Oft finden sich am Rand sehr feine, neu gebildete Blutgefäße, die zart durch die Haut schimmern.
Die Behandlungsform mit der geringsten Rückfallquote ist noch immer die chirurgische und diese wird angewendet um eine Schädigung tieferliegender Gewebebereiche zu vermeiden. Andere Behandlungsformen kommen meist nur dann zum Einsatz, wenn die Operation nicht möglich ist (aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen des Patienten). Ein Wiederauftreten des Tumors ist jedoch immer möglich.
Da die meisten örtlichen Basaliome innerhalb von zwei Jahren erneut auftreten, sollten sich Patienten, für eine Zeitspanne von drei Jahren mindestens einmal jährlich untersuchen lassen. Zudem sollte starke Sonnenstrahlung, wie auch das Solarium vermieden werden.
Lipome
Ein Lipom ist ein gutartiger Tumor der Fettgewebszellen. Es wird auch als gutartige Fettgeschwulst bezeichnet.
Am häufigsten sind Lipome im Bereich der Kopf-Hals-Region zu finden. Häufig sind auch die Schulter und der Rücken betroffen. Sie haben ein langsames Wachstum, liegen meist an der Oberfläche und haben eine gute Abgrenzung zum normalen Gewebe. Lipome können im frühen Zustand als harte Stelle unter der Haut ertastet werden. Größere Tumoren treten deutlich als Beule auf der Haut hervor.
Die Größe von Lipomen ist sehr unterschiedlich und reicht von wenigen Millimetern bis zu 20 cm.
In seltenen Fällen kann ein Lipom bösartig sein. Typisch sind dann ein schnelles Wachstum, Schmerzen bei Druck und sie sind nicht verschiebbar, da sie mit dem umliegenden Gewebe verwachsen sind.
Wenn Lipome keine mechanischen Beschwerden verursachen (wenn sie z.B. Druck auf Sehnen oder Nerven ausüben), ist eine Behandlung nur aus kosmetischer und nicht aus medizinischen Gründen notwendig. Riesenlipome können durch ihre Größe den Verschluss eines Hohlorgans verursachen.
Die Behandlung eines Lipoms ist nur operativ möglich. Ein Herausschneiden ist meist leicht möglich, da die Lipome hautnah und klar abgegrenzt sind. Dabei wird die Geschwulst unter lokaler Betäubung entfernt und histologisch untersucht. Die Operation hinterlässt meist deutlich sichtbare Narben.
In seltenen Fällen können Lipome in der Muskulatur oder im Bauchraum liegen. Dann ist eine Abgrenzung von bösartigen Fettgewebstumoren notwendig.
Emmert Plastik
Eine Emmert-Plastik, auch Nagelkeilexzision, bezeichnet ein Verfahren zur Behandlung von eingewachsenen Finger- oder Zehennägeln. Dabei entfernt der Chirurg einen kleinen Gewebekeil, der aus dem seitlichen, eingewachsenen Nagelstück sowie dem anliegenden Teil des Nagelbetts besteht. Dadurch soll die Nagelwurzel so verschmälert werden, dass der nachwachsende Nagel ebenfalls schmaler wird und nicht erneut einwächst. Die Wunde heilt ohne weitere Maßnahmen unter einem sterilen Verband aus.
Bei sorgfältiger Operation ist mit einer sehr geringen Rückfallquote zu rechnen.
Kleine Excisionen
Die Wundexzision (Wundausschneidung) ist die Ausschneidung einer einfachen Hautwunde zur Entfernung von Verschmutzungen oder Fremdkörpern und zur Verbesserung der Durchblutung von Wundrändern.
Sie erfolgt möglichst 8–24 h nach einer Verletzung, vorzugsweise bei erhöhter Infektionsgefahr wie z. B. bei Tierbissen.
Abszess-Eröffnungen
Ein Abszess ist eine Eiteransammlung die sich in einem abgekapselten Hohlraum befindet. Es ist von einer Membran umgeben und kann daher fast überall im Körper auftreten. Am häufigsten entsteht ein Abszess auf der Haut.
Bei oberflächlichen Abszessen sind die ersten Anzeichen eine Rötung und Schwellung. Dazu kommen Schmerzen und ein Spannungsgefühl durch die Schwellung. Weiters kann es zu Fieber und Schüttelfrost kommen.
Im Labor kann ein Anstieg der Entzündungswerte festgestellt werden. Mittels Ultraschall oder Computertomografie kann die Flüssigkeitsansammlung diagnostiziert werden.
Die meisten Abszesse werden durch eine Infektion mit Bakterien hervorgerufen. Selten gibt es sogenannte kalte Abszesse, aus deren Eiter sich keine Erreger isolieren lassen. In einigen Fällen sind Abszesse krankheitsbedingt.
Wird ein Abszess nicht sachgemäß behandelt, kann es unter Umständen andere Organ oder Hirnabszesse verursachen. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Blutvergiftung kommen.
Die Behandlung besteht im Öffnen des Abszesses, der Reinigung der Wunde und dem Einlegen einer Drainage. Bei unzugänglichen Abszessen kann eine Punktion vorgenommen werden. Bei größeren, schlecht zugänglichen Abszessen erfolgt eine Operation unter Narkose. In der Regel erfolgt zusätzlich eine Behandlung mit Antibiotika.